ACO / AIO: Rekrutierende und für die Viszeralchirurgie relevante Studien der gastrointestinalen Onkologie
In den letzten Jahren hat sich in Deutschland erfreulicherweise eine von den chirurgischen, onkologischen und strahlentherapeutischen Fachgesellschaften bzw. ihren Arbeitsgemeinschaften getragene Studienkultur in der Chirurgischen Onkologie entwickelt.
In enger Kooperation einer Vielzahl von Zentren konnten innovative Studienkonzepte zur multimodalen Therapie gastrointestinaler Tumorentitäten initiiert werden. Die Mehrzahl dieser Studien sind öffentlich geförderte IITs - „Investigator Initiated Trials“. Durch solche Studien wird wertvolle Evidenz zur optimalen Behandlung von Patienten generiert, die auch regelhaft Eingang in nationale und internationale Leitlinien findet.
Die gemeinsame Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Chirurgische Onkologie (ACO) und der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) soll einen Überblick über die derzeit in Deutschland rekrutierenden multizentrischen Studien zur Therapie verschiedener gastrointestinaler Tumorentitäten geben. Gleichzeitig soll sie die Vernetzung der einzelnen Studienzentren für laufende und zukünftige Studienkonzepte fördern.
c12 CALGP / ACO / IAG-VO: Metastasenchirurgie – Sinn oder Unsinn?
Für das Gros der nicht-metastasierten Malignome des Gastrointestinaltraktes besteht ein interdisziplinärer Konsens, dass der einzig kurative Therapieansatz in einem multimodalen Konzept besteht. Dabei ist die vollständige chirurgische Resektion des Tumors ein zentraler Bestandteil.
Unklarheit hingegen herrscht in der metastasierten Situation. Während die Resektion kolorektaler Lebermetastasen als Standardtherapie akzeptiert ist, herrscht bei Primarien des oberen Gastrointestinaltraktes oder des hepatobiliären Systems mindestens eine fächerübergreifende Kontroverse. Lange etwa galt ein oligometastasiertes Ösophagus- oder Pankreaskarzinom als nicht sinnvoll chirurgisch zu therapieren. Dank der Optimierung der verfügbaren Chemo- und Strahlentherapien sowie innovativen interventionellen Verfahren ist in Kombination mit modernster Chirurgie ein Pradigmenwechsel eingeleitet worden.
Die gemeinsame Sitzung der Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Leber- Galle- Pankreas (CALGP), der Arbeitsgemeinschaft Chirurgische Onkologie (ACO) und der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Viszeralonkologie (IAG-VO) fasst daher die aktuell gängigen Therapiestrategien bei ausgewählten metastasierten gastrointestinalen Malignomen zusammen. Dabei wird insbesondere der multimodale Therapieansatz diskutiert, sodass auch bei Patienten*innen in der metastasierten Situation ein potentiell kuratives Konzept verfolgt werden kann.
c13 CALGP / ACO / IAG-VO: Resektion des Lokalrezidivs: Sinn oder Unsinn?
Lokalrezidive stellen alle beteiligten Disziplinen vor eine große Herausforderung, da gute Evidenz für die optimale Therapiestrategie für die meisten Malignome nicht existiert.
Wenn eine chirurgische Therapie erfolgt, sollte nach Möglichkeit immer ein kurativer Therapieansatz verfolgt werden, da in Abhängigkeit von der genauen Lokalisation des Rezidivs und der Vor-Operation eine ausgedehnte Resektion notwendig werden kann. Hier gilt es aber die Balance zwischen chirurgischer Radikalität und Lebensqualität für die Patienten*innen zu halten. Zudem sollte immer die langfristige onkologische Prognose Berücksichtigung finden.
Die chirurgische Therapie reicht dabei von ausgedehnten, Kompartment-orientierten zervikalen Lymphadenektomien über multiviszerale- und/oder Gefäßresektionen bis zur Beckenexenteration. In der gemeinsamen Sitzung der Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Leber- Galle- Pankreas (CALGP), der Arbeitsgemeinschaft Chirurgische Onkologie (ACO) und der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Viszeralonkologie (IAG-VO) sollen daher insbesondere die Möglichkeiten und die Sinnhaftigkeit der chirurgischen Therapie bei verschiedenen Lokalrezidiven diskutiert werden. Darüber hinaus werden innovative nicht-chirurgische Therapiestrategien vorgestellt, die das Behandlungsspektrum erweitern können.
c15 CAOGI / ACO: Onkologische Strategien beim Magen- und Ösophaguskarzinom
Die Behandlung von Patienten mit Magen- und Ösophaguskarzinom hat in den letzten zwei Jahrzehnten einen grundlegenden Wandel erfahren. Während früher die primäre Operation im Vordergrund stand, haben sich zwischenzeitlich multimodale Konzepte mit neoadjuvanter Therapie zum Goldstandard für die Mehrheit der nicht-metastasierten Tumorstadien entwickelt. Für Patienten mit metastasierter Erkrankung, die früher nahezu ausschließlich einer nicht-chirurgischen Therapie zugeführt wurden, gibt es zunehmend Evidenz, dass eine chirurgische Therapie im Sinne einer Metastasektomie und/ oder Resektion des Primärtumors einen Nutzen haben könnte.
Gleichzeitig wird kontrovers diskutiert, welche Voraussetzungen Einrichtungen, die Patienten mit Magen- und Ösophaguskarzinomen behandeln, erfüllen sollten. Insbesondere operative Mindestmengen für die jeweiligen Krankenhäuser, wie sie für die Ösophagusresektion vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) bereits definiert wurden, sind in diesem Zusammenhang ein kontrovers diskutierter Sachverhalt.
In der gemeinsamen Sitzung der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für den Oberen Gastrointestinaltrakt (CAOGI) und der Arbeitsgemeinschaft Chirurgische Onkologie (ACO) sollen evidenzbasierte Strategien zur Behandlung verschiedener Stadien des Magen- und Öspohaguskarzinoms dargestellt und diskutiert werden.