Die CAADIP ist seit 15 Jahren Heimat für die Deutschen Adipositas Chirurgen und Chirurginnen.
Ein kurzer Rückblick:
Die ersten laparoskopischen Magenbandoperationen wurden in wenigen deutschen Kliniken ab 1994 außerhalb der großen Zentren und der Universitäten durchgeführt. Erst um die Jahrtausendwende – mit Einführung der erweiterten operativen Möglichkeiten – fand eine gewisse Verbreitung statt. Dennoch war die Adipositas-
Chirurgie eher außerhalb der universitären Chirurgie angesiedelt und zunächst auch ohne Anbindung an die
wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Dies änderte sich im Mai 2007 anlässlich des 124. Jahrestages der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Auf Beschluss des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurde die Arbeitsgemeinschaft CAADIP gegründet. Gründungspräsident war Rudolf Weiner. In der Folge wurde unter seiner Federführung von Manger und Stroh das GBSR als erstes Register zur Qualitätssicherung von adipositaschirurgischen Eingriffen eingeführt und der Weg zu einer Zertifizierung durch die DGAV von Zentren für Adipositas- Chirurgie beschritten. Der Grund für diesen eher langsamen, aber strukturell gut durchdachten Weg ergab sich aus der besonderen Notwendigkeit der Kostendeckung für die operative Therapie in Deutschland Durch die Veröffentlichung der S3-Leitlinie für die Chirurgie der Adipositas (2010), federführend durch Runkel und ergänzt in der Aktualisierung durch die metabolische Chirurgie in 2018, federführend durch Dietrich, war der „Goldstandard“ der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Indikation und Therapie vorhanden.
Damit gelang es, die Praxis der sehr restriktiven und, wie erwähnt, oft fachlich kaum begründeten Verweigerungen der
Kostenübernahme allmählich zu verändern. Auch konnten die nun zunehmend vorliegenden Daten aus der Qualitätssicherung GBSR und ab 2017 dem Register der DGAV StuDoc untermauern, dass die chirurgische Therapie der morbiden Adipositas eine sichere und erfolgreiche Therapieoption darstellte.
Die Möglichkeit der Zertifizierung ab 2010 durch die DGAV erlaubte es nun Kliniken, ihre Expertise gegenüber Kostenträgern, Patienten und auch den Klinikbetreibern sichtbar zu machen. So lässt sich konstatieren, dass in Deutschland zwar eine langsame, aber von einer guten Struktur begleitete Entwicklung der Adipositas-Chirurgie stattfindet. Die sehr niedrigen Raten an Komplikationen und einer Mortalität von weniger als 0,5% in den Registerstudien belegen dies.
Zurzeit hat die CAADIP mehr als 500 Mitglieder und es sind bisher 103 Kliniken in den verschiedenen Stufen zertifiziert. Tendenz weiter steigend.
Als internationale Vertretung Deutschlands ist die CAADIP stimmberechtigtes Mitglied in der Weltorganisation der Adipositas und Metabolischen Chirurgie, der IFSO und entsendet regelmäßig zahlreiche Mitglieder zu deren Kongressen.
National wird seit 2016 im 2-jährigen Rhythmus ein Zentrumstreffen der adipositaschirurgischen Kliniken Deutschlands durchgeführt in welchen die aktuellen klinischen, aber berufspolitischen Themen diskutiert werden.
Für den Vorstand der CAADIP
Prof. Dr. Dieter Birk